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Ein Schwaben-Duo für das perfekte Kreissägeblatt 16.02.2023
zur ÜbersichtDie schwäbischen Städte Balingen und Biberach trennen weniger als 100 Kilometer. In der einen ist der Werkzeughersteller AKE Knebel zuhause, in der anderen der Schärfspezialist Vollmer. Beide Unternehmen haben sich der Schärfe von Kreissägeblättern und Werkzeugen verschrieben: Während Vollmer dafür Schärfmaschinen herstellt, fertigt AKE jährlich rund 250.000 hartmetallbestückte Kreissägeblätter. Neben den klassischen Einsatzgebieten kommt ein nicht unerheblicher Teil davon in Sägewerken für den Rohholzzuschnitt auf Spanerlinien zum Einsatz.
AKE ist weltweit an 40 Standorten vertreten
Wenn es um Kreissägeblätter geht, hat AKE mehr als 60 Jahre Erfahrung. Seit der Gründung 1960 durch Albert Knebel hat sich der Werkzeughersteller zu einem Global Player in der Fertigung von Kreissägeblättern und Rotationswerkzeugen entwickelt. International verfügt AKE über mehr als 40 Standorte und beschäftigt in Deutschland rund 320 Mitarbeiter, weltweit sind es mehr als 500. In Deutschland ist die Firma außer in Balingen noch in Rietberg in Nordrhein-Westfalen und in Prien in Bayern vertreten.
Jährlich verlassen rund 200.000 hartmetallbestückte Kreissägeblätter das Werk in Engstlatt bei Balingen – rund die Hälfte davon sind Sonderanfertigungen. Auf die Präzision von diesen Kreissägeblättern und weiteren von AKE hergestellten Werkzeugen setzt sowohl die Metall- und Kunststoff als auch die Möbel- und Holzindustrie. Auf der Ligna 2023 stellte AKE seine neue Sägeblatt-Generation der Boardline Familie vor. Sie eignet sich für den industriellen Plattenzuschnitt von beschichteten und unbeschichteten Holzwerkstoffen sowie Multiplex- und HPL-Platten (High Pressure Laminate).
„Gerade weil wir rund 50 Prozent Sonderanfertigungen haben, setzen wir beim Schärfprozess auf die Schleifmaschinen von Vollmer. Mit ihnen können wir vollautomatisiert jede noch so komplexe Sägezahngeometrie mit höchster Präzision schleifen“, sagt Emilio Tortora, Fertigungsleiter von AKE Knebel.
Im Sägewerk verarbeiten Spaner- und Profilierlinien geschlagenes Rundholz in einem Arbeitsgang zu besäumter Schnittware wie Kantholz, Bohlen, Bretter oder Latten. Hierbei werden Vorschubgeschwindigkeiten von bis zu 200 Metern pro Minute erzielt, die nur mit hochwertigen Kreissägeblättern zu erzielen sind. Solch spezifische Schnittaufgaben erfordern entsprechend ausgelegte Kreissägeblätter, weshalb bei AKE ein Auftrag in der Regel mit einem persönlichen Kundengespräch beginnt, um den konkreten Schnittprozess zu eruieren.
„In Gesprächen mit unseren Sägewerkskunden geht es vor allem ums Zuhören und Verstehen, damit wir das perfekte Kreissägeblatt für den gewünschten Holzzuschnitt fertigen können“, ergänzt Emilio Tortora. „Die hartmetallbestückten Kreissägeblätter selbst fertigen wir vom gelaserten Grundkörper bis hin zu den geschärften Sägezähnen komplett in unserem Engstlatter Werk.“
Rund 40 Vollmer Schärfmaschinen für die Kreissägeblätter
Individuell heißt, dass sich die Kreissägeblätter bereits in Schnittbreiten und Stammblattstärken unterscheiden, dass sie verschiedene Durchmesser und Zahnteilungen besitzen und dass ihre Sägezähne am Ende maßgeschneiderte Geometrien erhalten. Für den Schärfprozess entwickelte AKE anfangs sogar eigene Schleifmaschinen unter der Marke Akemat. Vor mehr als 20 Jahren übergab AKE die Sparte an Vollmer, also an jenen Maschinenbauer, dessen Schärfmaschinen heute vorherrschend in der Fertigungshalle sind.
Aktuell besitzt AKE rund 40 Vollmer Schleifmaschinen – erst in den letzten Monaten hat der Werkzeughersteller neun neue Vollmer Maschinen aus der Reihe CS 860 und CSF 860 in Betrieb genommen. Mit ihnen lassen sich sowohl Span- und Freiflächen als auch Flanken von hartmetallbestückten Sägezähnen bearbeiten. Beide Maschinen können dank bewährter Vollmer Bedienung intuitiv über Touchscreen oder Tastatur gesteuert und programmiert werden. Von Vorteil für AKE ist, dass die Maschinen eigenständig die Geometrie eines Sägezahns erkennen und ihn oszillierend auf Maß bearbeiten. Für die Automatisierung hat sich AKE für ein Vollmer Handlingsystem der ND Reihe entschieden. Das Robotersystem kann bis zu drei Schleifmaschinen kombinieren und je nach Ausstattung mit bis zu 650 Kreissägeblättern bestückt werden.
PKD-bestückte Kreissägeblätter für hohe Standzeiten
Für seine PKD-bestückten (polykristalliner Diamant) Kreissägeblätter nutzt AKE die Vollmer Erodiermaschinen QR 270 und QF 270. Diamant-Kreissägeblätter bestechen durch hohe Standzeiten und ihre Verschleißfestigkeit. Gerade beim Zuschnitt von Zementfaserplatten oder Recyclingholz spielen sie ihr Potenzial voll aus. Da beispielsweise Recyclingholz aus Hackschnitzeln und Holzspänen von Altholz gewonnen wird, können sich in Spanplatten noch mineralische Reste von Baumaterialien wie Gips oder Zement befinden. Mit PKD-Kreissägeblättern lassen sich auch diese sicher und präzise zuschneiden.
„Wir schätzen an Vollmer nicht nur die hochpräzisen Schleifmaschinen, sondern vor allem die partnerschaftliche Zusammenarbeit und den prompten Vor-Ort-Service – ein Anruf genügt und zeitnah ist ein Servicetechniker bei uns“, sagt Alexander Knebel, Sohn des Firmengründers und heutiger Geschäftsführer von AKE Knebel. „Dies ist genau derselbe Service-Gedanke, den auch wir bei unseren Kunden verfolgen, um stets das perfekte Werkzeug für den Holz- oder Metallzuschnitt liefern zu können.“
PKD-Rotationswerkzeug mit Vollmer Maschinen fertigen
Während AKE das Kreissägeblatt in Balingen produziert, fertigt das Unternehmen in Rietberg Rotationswerkzeuge wie Zerspaner, Bohrungsfräser und Schaftfräser. Auch in Rietberg sind es gut ein Dutzend Vollmer Maschinen, die den PKD-bestückten Werkzeugen ihre Schärfe verleihen. Unter anderem stehen dort Scheibenerodiermaschinen der QXD Reihe sowie Drahterodiermaschinen der QWD Reihe. Durch das Funkenerodieren werden PKD-Schneidkanten berührungslos bearbeitet. Die Rotationswerkzeuge von AKE sind bei der Zerspanung von Kunststoffen, Metall, Verbundwerkstoffen oder Holz im Einsatz. Sie werden in den klassischen Arbeitsfeldern wie Fügen, Nuten, Fälzen auf Industrie- und Handwerksmaschinen, aber auch auf Profilierlinien verwendet, um beispielsweise bei Bodenbelägen wie Parkett und Laminat das Fräsen von Nut und Feder zu automatisieren.
„Im Sägewerk ist das hartmetallbestückte Kreissägeblatt seit Jahrzehnten das Nonplusultra für den Holzzuschnitt und wird aufgrund hochmoderner Spanerlinien
noch an Bedeutung gewinnen“, sagt Jürgen Hauger, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe. „Die Zusammenarbeit mit AKE zeigt, welche Rolle unsere Schleifmaschinen CS 860 und CSF 860 bei der Produktion und beim Nachschärfen von Kreissägeblättern im Schärfraum eines Sägewerks spielen.“
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