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myonic Kugellager erhalten mit Vollmer den richtigen Dreh 22.09.2025
zur ÜbersichtBeim Zahnarzt, im Flugzeug oder der Drehbank – wo sich etwas dreht, sind die Produkte von myonic im Zentrum des Geschehens. Seit fast 50 Jahren entwickelt das Unternehmen aus Leutkirch Kugellager mit höchster Präzision. Für deren Herstellung werden spezifische Zerspanungswerkzeuge aus Hartmetall benötigt, die myonic seit kurzem mit der Vollmer Schleifmaschine VGrind 360S fertigt. Zudem wird die Maschine des Biberacher Schärfspezialisten zum Nachschärfen von Bohrern, Fräsern oder Reibahlen verwendet.
„Unseren Produkten hat wohl jeder schon mal ,auf den Zahn gefühlt‘ – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn wir entwickeln hochpräzise Kugellager für Zahnarzthand- und winkelstücke“, sagt Christoph von Appen, Geschäftsführer der myonic GmbH. „Wir sind weltweit führend im Dentalbereich und machen rund ein Drittel unseres Umsatzes mit Dentallager. Zudem entwickeln wir Kugel- und Wälzlager, die unter anderem in Röntgengeräten, Werkzeugmaschinen oder Systemen der Luft- und Raumfahrt für den richtigen Dreh sorgen.“
Kugellager aus Leutkirch sind in der Welt zuhause
Das 1968 als „MKL Miniaturkugellager Leutkirch GmbH“ gegründete Unternehmen myonic hat zwei Standorte im schwäbischen Leutkirch und ein Montagewerk in Rožnov in Tschechien. Mit knapp 550 Mitarbeitenden erwirtschaftet myonic jährlich rund 63 Millionen Euro, wobei der Exportanteil bei 60 Prozent liegt. Darüber hinaus gehört das Unternehmen zur japanischen MinebeaMitsumi Gruppe. Von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe, die 90 Tochtergesellschaften in 27 Ländern vereint und mehr als 100.000 Mitarbeitende zählt, profitieren wiederum weltweit die Kunden von myonic.
„Damit wir unsere Kugellager präzise fertigen können, benötigen wir für die Metallzerspanung maßgeschneiderte Werkzeuge von höchster Qualität, deren Durchmesser von wenigen Millimetern bis hin zu einigen Zentimetern reichen“, sagt Christoph von Appen. „Um die extrem dünnen Werkzeuge für den Dentalbereich selbst herzustellen, haben wir uns 2024 für eine VGrind 360S entschieden. Die Vollmer Maschine erhielt bei uns den Kosenamen ,Sieglinde‘, weil sie am 100. Geburtstag von Sieglinde Vollmer angeliefert wurde. Leider ist Sieglinde Vollmer im Januar 2025 verstorben – aber mit dem Namen der VGrind 360S gedenken wir ihrer.“
Sieglinde Vollmer war die Tochter des Firmengründers Heinrich Vollmer und lenkte über Jahrzehnte hinweg die Geschicke des Unternehmens – zunächst als Geschäftsführerin, später dann bis zu ihrem Tod als Aufsichtsratsmitglied und als Kuratorin der Sieglinde-Vollmer-Stiftung.
Weltmarkführer aus Schwaben haben Präzision im Gen
Weniger als 50 Kilometer Anfahrt hatte der Biberacher Schärfspezialist Vollmer, um die Schleifmaschine VGrind 360S bei myonic anzuliefern. Die Nähe der beiden schwäbischen Weltmarktführer war für myonic mit ein Grund, sich für die VGrind 360S zu entscheiden. Hinzu kommen die ausgereifte Technologie gepaart mit einer einfachen Bedienung. Fundament der exakten Schärfprozesse der Maschine sind zwei vertikal angeordnete Schleifspindeln, die eine effiziente Mehr-Ebenen Bearbeitung ermöglichen und dadurch die ansonsten bei Maschinen typische Fest und Loslagerproblematik vermeidet. Zudem gewährleisten der Schleifscheibensatz im Drehpunkt der C-Achse sowie die verschleißfreien Linearmotoren an der X-, Y und Z-Achse eine stets wiederholbare und stabile Werkzeugfertigung. Kombiniert mit dem Palettenmagazin HP 170, in dem bis zu 900 Rohlinge Platz finden, kann myonic die VGrind 360S im mannlosen Betrieb rund um die Uhr einsetzen.
Im Dentalbereich sind Kugellager enormen Kräften ausgesetzt
Gerade kleine Bohrer und Fräser mit Sonderkonturen, die myonic für die Produktion seiner Dentallager benötigt, gibt es auf dem globalen Markt selten zu kaufen. Mit der VGrind 360S lassen sich indes Hartmetallwerkzeuge mit weniger als einem Millimeter Durchmesser exakt und anwendungsspezifisch herstellen. Eine derartige Präzision ist unabdingbar, denn Dentallager sind wiederum auf engstem Bauraum enormen Belastungen ausgesetzt. Wenn der Zahnarzt seinen Bohrer ansetzt, sind die filigranen Kugellager von wenigen Millimeter Durchmessern enorme Drehzahlen von bis zu 500.000 Umdrehungen pro Minute ausgesetzt. Außer hohen Vibrationen müssen sie auch Angriffen durch Heißdampf und verschiedenen Reinigungsmedien widerstehen. Hinzukommt, dass die Spezialkugellager von myonic vor eindringenden Verschmutzungen wie Blut oder Zahnstaub hermetisch abgeriegelt sein müssen.
„Die VGrind 360S setzen wir zur Fertigung von internen Hartmetallwerkzeugen, jedoch auch zum Herstellen von Sonderteilen für die Fertigung ein. Für das kommende Jahr planen wir hier bis zu 8.500 Teile und Werkzeuge, welche auf der Maschine gefertigt werden sollen. Dies mit einer mannlosen, automatisierten Laufzeit von rund 70 Prozent!“, sagt Martin Haug, Manager Mechanical & Tool-Service bei myonic. „Der geringe Wartungs- und Instandhaltungsaufwand der Maschine sichert uns Produktionszeit und somit eine hohe Wirtschaftlichkeit.“
Kugellager von myonic fliegen bis zum Mars
Die von myonic entwickelten Wälzlager kommen in Röntgenröhren zum Einsatz und müssen bei enormen Kräften und Temperaturen von bis zu 550 Grad Celsius einen hochgenauen, verlustarmen und schwingungsfreien Lauf in jeder Positionsrichtung gewährleisten. Um mit einem Highend-CT-Gerät die erforderliche Anzahl von Bildern zu erzeugen, rotiert eine Röntgenröhreneinheit bis zu viermal pro Sekunde um den Patienten. Dabei erfahren die Bauteile Querbeschleunigungen, die dem 50-fachen der Erdbeschleunigung entsprechen können. Gleichzeitig dreht sich die Drehanode mit bis zu 10.000 Umdrehungen pro Minute um die eigene Achse.
Die Bandbreite an Kugel- und Wälzlager von myonic reicht bis hin zu Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Maschinenbau oder auch dem Energiesektor. Bei Sonderanfertigungen von Schwungradenergiespeichern, Elektrofahrzeugen, Energierückgewinnungssystemen oder Rundtischsystemen können die Durchmesser der Wälzlager weit über einem Meter liegen. In der Luft- und Raumfahrt werden myonic Kugellager nicht nur in Flugzeugen für die präzise und reibungsarme Rotation eingesetzt, sondern auch in den Tiefen des Weltalls: In Satelliten und Sonden, die die Erde und das gesamte Sonnensystem erforschen, sorgen myonic Kugellager für den richtigen Dreh – so auch im Nasa Mars-Rover „Curiosity“, der seit nunmehr 13 Jahren auf dem Roten Planeten seine Runden dreht.
„Automobilindustrie, Maschinenbau und Fertigungsindustrie nutzen unsere Schleif-, Erodier- und Lasermaschinen, um für den Eigenbedarf ihre Zerspanungswerkzeuge herzustellen oder diese nachzuschärfen“, sagt Tobias Trautmann, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe. „Vor allem, wenn es um komplexe Sonderwerkzeuge geht, deren externe Produktion kostenintensiv oder sogar unmöglich ist, werden unsere Schärfmaschinen für die Eigenproduktion genutzt – und mancher Kunde hat daraus sogar schon ein neues Geschäftsfeld entwickelt und verkauft diese Werkzeuge.“
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Ingo WolfMarketing Services